Klassenprojekt: Die Küken sind da!

Vor fast drei Wochen habe ich von dem Klassenprojekt einer Grundschule in Wien „Vom Ei zum Huhn“ berichtet. Die Zeit vom Besuch der Henne Merle bis zum Schlüpfen der Küken war eher unspektakulär, denn die Eier lagen in der Wärmebox, die Tag und Nacht unter technischer Beobachtung stand. So konnte im Falle einer Panne sofort reagiert werden. Aber glücklicherweise verlief alles nach Plan. Beim Warten auf das Schlüpfen lernten die Kinder, dass neben dem regelmäßigen Wenden der Eier bis zum 18. Tag auch die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit am Schlupftag wichtig für das neue Leben waren. Und ganz spannend war es am Tag 14: Es wurde am Abend bei Dunkelheit „geschiert“. Dabei werden die Eier mittels Schierlampe angeschaut und es kann festgestellt werden, ob in den Eiern Küken heranwachsen. Das interessierte auch die Eltern der Klassenkinder, denn sie kamen zahlreich, um dabei zu sein.

Und dann war es während der vergangenen Woche endlich soweit:
Aus den 30 Eiern, die in die Wärme-Box gelegt worden waren, schlüpften insgesamt 24 Küken. Die Kinder konnten es hautnah miterleben, wie sich die Eier zu bewegen begannen und wie aus ihrem Inneren ein leises Piepsen zu hören war. Schon bald sah man, wie die Küken mit dem Hornhöcker, dem so genannten Eizahn, die Schale des Eies aufbrachen und das Loch immer größer und größer wurde. Schließlich kamen nasse, aber mit flauschigen Federn bedeckte kleine Küken zur Welt. Erschöpft lagen sie für einige Minuten regungslos da, um sich von den Anstrengungen zu erholen. Doch schon einige Zeit später waren die Küken getrocknet und begannen damit, die Umgebung eifig zu erkunden.

Eine bunte Schar von Küken mit ganz unterschiedlicher Färbung der Federn wuselt nun zur Freude aller  in der „Laufschule“ herum. Auch dieser Stall wurde zeitgerecht im Klassenzimmer gemeinsam aufgestellt und mit allen nötigen Utensilien, wie Wärmeplatten, Futter- und Wasserspender, Gras- und Scharrschale usw. versehen. Die Kinder haben gelernt, ihre kleinen „Mitschüler“ ganz sacht anzufassen und es ist erstaunlich, wie sehr die kleinen Küken dies auch genießen. Wer nun glaubt, dass die Küken am Wochenende sich selbst überlassen sind, irrt, denn die beiden Klassenlehrerinnen sind auch am Wochenende engagiert im „Dienst“ und voller Fürsorge. Ein wirklich eindrucksvolles Klassenprojekt mit ganz viel Lernwert für Kinder in einer Großstadt!