Weltalphabetisierungstag: Kinder sollten weniger lesen!

Vor zwei Jahren hat sich Lurs, das Lese- und Rechtschreibmonster der LegaKids Stiftung, schon einmal zum Weltalphabetisierungstag zu Wort gemeldet. In diesem Jahr bekräftigt er die Bedeutung und die Erfolge seiner Arbeit, nämlich Kinder vom Lesen und Schreiben abzuhalten.

Ungefragt hat er uns seine Stellungnahme zugesandt – Vorsicht: Glosse 🙂

Ich, Lurs, möchte hier einmal ganz offen und in aller Bescheidenheit sagen, dass der Weltalphabetisierungstag ohne mich völlig sinnlos wäre. Nur weil ich meine Arbeit gut mache, lernen letztlich immer weniger Kinder richtig lesen und schreiben.

Manchmal ärgert es mich ein wenig, dass meine Erfolge so oft anderen zugerechnet werden: den Kindern selbst, dem Schulsystem, der sozialen Ungleichheit, der Digitalisierung, dem Elternhaus oder sogar einzelnen Lehrkräften. Natürlich spielt das alles eine Rolle bei LRS oder Legasthenie und damit auch bei sogenanntem „funktionalem Analphabetismus“, aber der wirksamste Faktor bin doch ich.

Ich bin der eigentliche Koordinator, der dafür sorgt, dass die Kinder am Schluss ordentlich Misserfolge erleben und dadurch letztlich keine Freude am Lernen mehr haben.

Ja, Kinder sollten weniger lesen! Zu dieser Aussage stehe ich mit vollem Herzen.

Wenn Kinder weniger lesen, dann wissen sie weniger. Sie können weniger ihre eigenen Interessen entwickeln. Sie lassen sich leichter von vereinfachenden Aussagen überzeugen. Sie lassen sich leichter lenken. Und das Beste: Wenn sie erwachsen sind, bleibt das so!

Außer es hilft ihnen jemand … Das ist wirklich völlig daneben! Deshalb hasse ich die LegaKids mit ihren Lernspielen und Videos, die teilweise so lustig sind, dass die Kinder wieder Spaß am Lernen finden. Und dass auch noch auf meine Kosten! Von alphaPROF will ich gar nicht reden: Eine kostenlose Fortbildung für Lehrkräfte – ja, was soll denn das?

Weniger Geld ins Bildungssystem!

Das einzige, was mich beruhigt, ist, dass seit Jahrzehnten so wenig Geld ins Bildungssystem fließt, dass die Schulen und Lehrkräfte mit Sicherheit weiterhin überfordert sind. Das ist erfreulich und lässt mein kleines Lursiherzilein höher schlagen! Häh, häh, häh … Also nochmal, damit keiner es vergisst: Kinder sollten weniger lesen!

Der Weltalphabetisierungstag wird alljährlich am 8. September begangen. Der Tag soll an die Problematik des Analphabetismus erinnern. Weltweit können rund 860 Millionen Erwachsene nicht richtig lesen und schreiben, zwei Drittel davon sind Frauen In Deutschland gelten 6,2 Millionen Menschen als funktionale Analphabeten.

Der Weltalphabetisierungstag wurde von der UNESCO im Anschluss an die Weltkonferenz zur Beseitigung des Analphabetentums im September 1965 in Teheran ins Leben gerufen und am 8. September 1966 erstmals begangen.

Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, was Lurs so ärgert, finden Sie hier:
alles über die Online-Fortbildung alphaPROF
mehr über das Projekt LegaKids

Viel Erfolg beim Lurs-Ärgern!

Bildquelle: Screenshot aus dem Video „Ich bin Lurs“ © LegaKids Stiftungs-GmbH

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Qualifikation und Fortbildung von Lehrkräften zu Alphabetisierung und Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten (LRS, Legasthenie)