Sonntag, 24. August 2014

Lernst du schon oder schaust du nur? - Videoclips anreichern mit zaption

youtube ist die zweitgrößte Suchmaschine im Netz. Kein Wunder! Bietet sie doch zu jedem beliebigen Thema Infovideos, Lehrfilme und Tutorials. Ein gefundenen Fressen für alle, die den Unterricht und das Lernen mit kleinen Videosequenzen anreichern möchten. Aber kommt die Botschaft auch an? Konsumieren die Lernenden die bewegten Bilder (alltags-)gewohnt passiv? Sind sie aufmerksamer, weil ein anderes Medium genutzt wird? Mit zaption.com habe ich endlich eine Möglichkeit gefunden, die Zuschauer zu Mitmachern zu aktivieren. Das Tool ist so intuitiv zu bedienen, dass ich weder eine Schulung benötigte geschweige denn eine neue Programmiersprache lernen musste, um meinen Schüler die Produktionsverfahren visuell spannend näher zu bringen.

(Fotoquelle: flick.com //  Lou Bueno // CC-Lizenz)


Ich setze gerne Videos im und außerhalb des Unterrichts ein (hier nachzulesen). Insbesondere gut gemachte Lehrvideos mit effektvoll grafisch aufbereiteten Präsentationen, Einspielern aus der Praxis - zur Emotionalisierung - oder Tutorials aus dem Bereich DV. 

Die Wirkung der Videos als Lehrmedium wurde bereits häufig (z. B. hier durch Werner Stangel) diskutiert. Auch ich habe mich oft gefragt, ob die Schüler das Video in der ersten aufnehmenden Phase wirklich bewusst schauen und etwas lernen. Kontrollierende Fragen auf Arbeitsblättern oder im Unterrichtsgespräch sind eine - wenn auch unbefriedigende - Möglichkeit in einer sichernden zweiten Phase. Zaption.com integriert die zweite Phase nun direkt in die erste. Sie nennen es "tour" - ich nenne es "genial".

Einmal angemeldet (z. B. mit google-, facebook- oder edmodo-Account) kann ich im kostenlosen Status ein Videoclip der bekannten Onlineplattformen per Link oder Suche einfügen. Es ist auch möglich, nur einen Ausschnitt daraus für meine Tour zu definieren.

In der Tourgestaltung biete mir zaption an, das Video kinderleicht per drag-and-drop und mit vorgefertigter Formatierung mit weiteren Elementen anzureichern wie:

  • erklärenden Texte
  • Grafiken und Bilder
  • Zeichnungen und Markierungen
  • Fragen in offener Form, als Checkliste oder als Multiple-Choice
Zaption lässt mir die Wahl, die Elemente neben oder auf dem Video erscheinen zu lassen. Außerdem kann ich bestimmen, ob der Clip währenddessen weiterläuft oder kurz solange stoppt bis der Tournutzer wieder auf Play klickt.

Am Ende kann ich die Tour veröffentlichen und den Link (z. B. als QR-Code) mit den Schülern teilen. Die Schüler "arbeiten" sich nun durch die Tour. Als Editor habe ich die Chance, über eine Auswertungsmaske bestimmte statistische Werte einzusehen.

Nachdem ich mich im ersten Video ein wenig einarbeiten musste, habe ich diese zweite Tour bereits innerhalb von 30 Minuten erstellt.

Bei aller Euphorie: Leider ist die Galerie mit erstellten Touren noch etwas dünn und iphones haben Probleme, eine Tour wiederzugeben. Auch die Texteingabe hakt an der ein oder anderen Stelle. Die Einschränkungen für den kostenlosen Zugang sind akzeptabel, vorausgesetzt man beschränkt sich auf einen Clip. Aber abschließend beurteilt, ist es eine wunderbare Möglichkeit, Videos effektvoll in den Unterricht und für flipped classrooms einzusetzen.

Hinweis: Ab sofort (14.11.) ist das Programm nun auch als App für das iPad und iPhone erhältlich. Hier mehr!

Viel Spaß dabei!

Hier das Einführungsvideo von Zaption selbst:




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